Natürlich muss auch ich ab und zu gärtnern und mache so Ableger meiner Korallen. Daneben vermehrte ich auf natürliche Weise diverse Anemonen, Schnecken und die gelbe Seewalze. Bei den Fischen züchte ich in kleinem Rahmen P. kauderni, den Samtanemonenfisch 2, H. abdominalis, H. barbouri, H. comes, H. erectus, H. guttulatus, H. kimmich, H. reidi, H. subelongatus, H. zosterae und Sulu Seenadeln. Versuche laufen bei der Jansis Seenadel, Gebänderten Scherengarnele, Wurdemanns Garnele, beim Kuda Seepferdchen, Schwarzschwanzpreussenfisch, Azur Riffbarsch und LSD Mandarin-Fisch. Allgemeine Infos zur Zucht von Meerwasserfischen. Lesen Sie alles über Seepferdchen in der Meerwasseraquaristik.
Die Nachzucht von Hippocampus reidi (Langschnäuziges Seepferdchen)
Hippocampus reidi gibt es in vielen Farben weiss-grün-gelb-orange-rot-grau-schwarz. Die Farben sind jedoch nicht fix und können sich je nach der Umgebung oder Stimmung verändern. Ausserdem gibt es unterschiedliche Grössen und Formen. Der kleine nördliche Typ wird maximal 15cm (durchschnittlich 10cm) gross. Der grosse südliche Typ bis zu 26cm (durchschnittlich 15cm). Hippocampus reidi haben oftmals feine Punkte und einige Querbänder, welche je nach Färbung stärker oder schwächer zum Vorschein kommen. Sie gehören zu den robusteren und somit einfacher zu haltenden Arten.
Die Männchen tragen die Eier 14 Tage aus. Gegen das Ende dieser Phase ist die Brusttasche meist prall gefüllt und der Körperdurchmesser verdoppelt sich dadurch fast. Die Geburt findet in der Regel morgens statt. 150 Jungtiere pro Wurf sind bei der kleineren Art keine Seltenheit und 1500 bei der grösseren Art die Obergrenze.
Die Pferdchen sind nach der Geburt dunkel und 6-8mm gross, somit relativ klein und fein. Sie schwimmen zu Beginn meistens mit gestrecktem Schwanz. Das Aufzuchtbecken sollte schwach belüftet werden und die Wassertemperatur 26C betragen. Die Strömung im kleinen Becken lässt sich wie in den allgemeinen Infos beschrieben auch über die Belüftung regulieren. Die Wasserqualität ist das Wichtigste. Empfehlung: Maximal 30 Pferdchen pro Aufzuchtbecken.
2-3x pro Tag sollte man Copepoden zugeben. Jedes einzelne neugeborene Pferdchen hat einen gewaltigen Hunger und frisst bis zu 2000 Copepoden am Tag. Artemianauplien möglichst spät füttern, am besten erst nach 1-2 Wochen. Danach werden sie jedoch bevorzugt gefressen. Wer von Anfang an Artemianauplien füttern muss, der beachte folgendes: Da die kleinen Seepferdchen die Nauplien nicht gut verdauen können, dürfen nur wenige ganz frisch geschlüpfte Nauplien angeboten werden, damit diese lange genug im Verdauungstrakt bleiben und verdaut werden können.
Nach einer Woche kann etwas zum Festhalten ins Aufzuchtbecken geben werden. Die Pferdchen bleiben meist einige Monate lang schwarz, können jedoch auch schon nach wenigen Wochen hell gefärbt sein.
Am besten geht es den freischwimmenden Pferdchen. Diejenigen, die an der Oberfläche kleben haben oft Luft im Bauch. Manchmal kommen sie trotzdem durch, doch oftmals sind es Todeskandidaten und ein Anzeichen für schlechtes Wasser oder eine ungünstige Strömung. Pferdchenbabies die am Boden sitzen und nicht regelmässig nach Futter suchen und schnappen sind meist erschöpft und leben nicht mehr lange. Unkontrollierte Zuckungen sind ein schlechtes Zeichen. Allerdings darf man die Versuche mit dem Schwanz Copepoden vom Körper abzustreifen nicht mit innerlich bedingten Zuckungen verwechseln.
Nach 2 Wochen sind die Pferdchen bereits gut doppelt so lang wie bei der Geburt. Die erste Hürde ist überstanden.
Nun ist Konstanz in der Pflege gefragt. Mit einer Grösse von ca. 4 cm können die Pferdchen auf Frostfutter umgewöhnt werden. Wenn dies erfolgreich war, ist das Gröbste überstanden.
Vom Moment an, in dem die Männchen durch einen feinen Strich als solche erkennbar sind, bis zur ersten Geburt dauert es nur etwa 3 Monate.
Noch am selben Tag der Geburt oder am Tag danach findet in der Regel schon wieder die Eiübergabe statt. Das Männchen bebalzt das Weibchen. Es zeigt, durch Kontraktion des Körpers, dass die Bruttasche leer ist und bietet diese weit geöffnet dem Weibchen zur Befüllung an. Das Männchen ist sehr hartnäckig und so dauert dieses Ritual oft 30 Minuten. Wenn die Positionen stimmen, legt das Weibchen von oben die Eier in die Bruttasche des Männchens. Während dieses Vorganges steigt das Paar langsam bewegungslos auf. Wenige Sekunden später ist die Eiübergabe vollbracht. Das Männchen verteilt die Eier nun mittels schüttelnder Bewegungen in seiner Bruttasche.
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