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Meerwasserfische.ch - Nachzuchten in der Meerwasseraquaristik

Erfahrungsberichte von Ben Kimmich

Natürlich muss auch ich ab und zu gärtnern und mache so Ableger meiner Korallen. Daneben vermehrte ich auf natürliche Weise diverse Anemonen, Schnecken und die gelbe Seewalze. Bei den Fischen züchte ich in kleinem Rahmen P. kauderni, den Samtanemonenfisch 2, H. abdominalis, H. barbouri, H. comes, H. erectus, H. guttulatus, H. kimmich, H. reidi, H. subelongatus, H. zosterae und Sulu Seenadeln. Versuche laufen bei der Jansis Seenadel, Gebänderten Scherengarnele, Wurdemanns Garnele, beim Kuda Seepferdchen, Schwarzschwanzpreussenfisch, Azur Riffbarsch und LSD Mandarin-Fisch. Allgemeine Infos zur Zucht von Meerwasserfischen. Lesen Sie alles über Seepferdchen in der Meerwasseraquaristik.

Die Nachzucht von Hippocampus guttulatus

Hippocampus guttulatus kommen hauptsächlich an den Küsten des Mittelmeers, des Atlantiks und der Nordsee vor. Sie sind somit subtropische Arten welche in der Natur bei Temperaturen von 15-24°C leben. Im Aquarium sollten Temperaturen zwischen 19 und 22°C, sowie eine Wasserhöhe von mindestens 50cm eingehalten werden. Es gibt sie in den Farben beige-gelb-braun. Sie werden bis zu 24 cm gross, wobei der Durchschnitt bei etwa 17cm liegt und erwachsene Exemplare ab einer Grösse von 12cm vorkommen. Hippocampus guttulatus haben meist viele helle Punkte und Linien auf der Hautoberfläche und ausgeprägte Fortsätze vom Kopf bis zur Rückenflosse. Sie gehören zu den robusteren und somit einfacher zu haltenden Arten. Die Männchen tragen die Eier 3 Wochen aus. Die Geburt findet in der Regel tagsüber statt. 50-300 Jungtiere pro Wurf sind keine Seltenheit und 700 die Obergrenze. Die Pferdchen sind nach der Geburt hellgrau und 12-17mm gross, somit sehr gross jedoch dünn. Sie schwimmen zu Beginn meistens mit gestrecktem Schwanz und aufgerollter Schwanzspitze. Das Aufzuchtbecken sollte schwach belüftet werden und die Wassertemperatur 22°C betragen. (26°C sind meist innerhalb von 2 Wochen tödlich.) Die Strömung im kleinen Becken lässt sich wie in den allgemeinen Infos beschrieben auch über die Belüftung regulieren. Die Wasserqualität ist das Wichtigste. Dank der niedrigen Temperaturen sind diese Seepferdchen relativ leicht zu halten und aufzuziehen. 2-3x pro Tag sollte man Copepoden oder Artemianauplien zugeben. Jedes einzelne neugeborene Pferdchen hat einen gewaltigen Hunger und frisst bis zu 1500 Copepoden am Tag. Frisch geschlüpfte Artemianauplien können problemlos vom ersten Tag an gefüttert werden. Von Anfang an muss etwas zum Festhalten ins Aufzuchtbecken geben werden, da einzelne sich schon früh lange festhalten. Nach einem Monat sind die Pferdchen bereits doppelt so lang wie bei der Geburt. Nun ist Konstanz in der Pflege gefragt. Mit einer Grösse von ca. 5cm können die Pferdchen auf Frostfutter umgewöhnt werden. Wenn dies erfolgreich war, ist das Gröbste überstanden. Vom Moment an, in dem die Männchen durch einen feinen Strich als solche erkennbar sind, bis zur ersten Geburt dauert es nur etwa 4 Monate. Das Männchen bebalzt das Weibchen. Es zeigt, durch Kontraktion des Körpers, dass die Bruttasche leer ist und bietet diese weit geöffnet dem Weibchen zur Befüllung an. Wenn die Positionen stimmen, legt das Weibchen von oben die Eier in die Bruttasche des Männchens. Während dieses Vorganges steigt das Paar langsam bewegungslos auf. Bei den Hippocampus guttulatus wird eine Aufstiegshöhe von optimaler Weise 60cm benötigt. Uns gelangen Nachzuchten ab 50cm Höhe. Wenige Sekunden später ist die Eiübergabe vollbracht. Das Männchen verteilt die Eier nun mittels schüttelnder Bewegungen in seiner Bruttasche.
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