Natürlich muss auch ich ab und zu gärtnern und mache so Ableger meiner Korallen. Daneben vermehrte ich auf natürliche Weise diverse Anemonen, Schnecken und die gelbe Seewalze. Bei den Fischen züchte ich in kleinem Rahmen P. kauderni, den Samtanemonenfisch 2, H. abdominalis, H. barbouri, H. comes, H. erectus, H. guttulatus, H. kimmich, H. reidi, H. subelongatus, H. zosterae und Sulu Seenadeln. Versuche laufen bei der Jansis Seenadel, Gebänderten Scherengarnele, Wurdemanns Garnele, beim Kuda Seepferdchen, Schwarzschwanzpreussenfisch, Azur Riffbarsch und LSD Mandarin-Fisch. Allgemeine Infos zur Zucht von Meerwasserfischen. Lesen Sie alles über Seepferdchen in der Meerwasseraquaristik.
Die Nachzucht von Hippocampus kimmich (Kimmichs Seepferdchen)
Hippocampus kimmich gibt es erst seit 2010. Sie wurden von Ben Kimmich aus hippocampus barbouri und hippocampus comes gezüchtet.Es gibt sie in vielen Farben mehrheitlich in gelb-orange-rot-braun-grau-schwarz. Die Farben sind jedoch nicht fix und können sich je nach der Umgebung oder Stimmung verändern. Hippocampus kimmich haben die typische stachelige Krone der h. barbouri und zudem das gestreifte Maul der h. comes.
Die Männchen tragen die Eier 14 Tage aus. Gegen das Ende dieser Phase ist die Brusttasche meist prall gefüllt und der Körperdurchmesser verdoppelt sich dadurch fast. Die Geburt findet in der Regel morgens statt. 50 Jungtiere pro Wurf sind keine Seltenheit.
Die Pferdchen sind nach der Geburt hell und 7-10mm gross. Sie schwimmen zu Beginn meistens mit aufgerolltem Schwanz. Das Aufzuchtbecken sollte schwach belüftet werden und die Wassertemperatur 26°C betragen. Die Strömung im kleinen Becken lässt sich wie in den allgemeinen Infos beschrieben auch über die Belüftung regulieren. Die Wasserqualität ist das Wichtigste. Empfehlung: Maximal 30 Pferdchen pro Aufzuchtbecken.
Mindestens 2x pro Tag sollte man Copepoden zugeben. Jedes einzelne neugeborene Pferdchen hat einen gewaltigen Hunger und frisst bis zu 2000 Copepoden am Tag. Artemianauplien können je nach der Grösse der Neugeborenen von Anfang an mitgefüttert werden. Wer von Anfang an Artemianauplien füttern muss, der beachte folgendes: Da die kleinen Seepferdchen die Nauplien nicht gut verdauen können, dürfen nur wenige ganz frisch geschlüpfte Nauplien angeboten werden, damit diese lange genug im Verdauungstrakt bleiben und verdaut werden können.
Ab dem ersten Tag muss etwas zum Festhalten ins Aufzuchtbecken geben werden. Die Pferdchen werden schnell schwarz und bleiben es oft auch 2 Monate lang.
Am besten geht es den freischwimmenden Pferdchen. Diejenigen, die an der Oberfläche kleben haben oft Luft im Bauch. Manchmal kommen sie trotzdem durch, doch oftmals sind es Todeskandidaten und ein Anzeichen für schlechtes Wasser oder eine ungünstige Strömung. Pferdchenbabies die am Boden sitzen und nicht regelmässig nach Futter suchen können sich inerhalb eines Tages trotzdem wieder erholen. Unkontrollierte Zuckungen kann man beobachten, wenn die Pferdchen Versuchen mit dem Schwanz Copepoden vom Körper abzustreifen.
Nach 2 Wochen sind die Pferdchen bereits gut doppelt so lang wie bei der Geburt. Die erste Hürde ist überstanden.
Nun ist Konstanz in der Pflege gefragt. Mit einer Grösse von ca. 4 cm können die Pferdchen auf Frostfutter umgewöhnt werden. Wenn dies erfolgreich war, ist das Gröbste überstanden.
Nach 5 Monaten sind die Geschlechter feststellbar. Vom Moment an, in dem die Männchen durch einen feinen Strich als solche erkennbar sind, bis zur ersten Geburt dauert es nur etwa 3 Monate.
Noch am selben Tag der Geburt oder am Tag danach findet in der Regel schon wieder die Eiübergabe statt. Das Männchen bebalzt das Weibchen oft schon einen Tag vor der Geburt. Danach zeigt es, durch Kontraktion des Körpers, dass die Bruttasche leer ist und bietet diese weit geöffnet dem Weibchen zur Befüllung an. Das Männchen ist sehr hartnäckig und so dauert dieses Ritual oft 30 Minuten. Wenn die Positionen stimmen, legt das Weibchen von oben die Eier in die Bruttasche des Männchens. Während dieses Vorganges steigt das Paar langsam bewegungslos auf. Wenige Sekunden später ist die Eiübergabe vollbracht. Das Männchen verteilt die Eier nun mittels schüttelnder Bewegungen in seiner Bruttasche.
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