Natürlich muss auch ich ab und zu gärtnern und mache so Ableger meiner Korallen. Daneben vermehrte ich auf natürliche Weise diverse Anemonen, Schnecken und die gelbe Seewalze. Bei den Fischen züchte ich in kleinem Rahmen P. kauderni, den Samtanemonenfisch 2, H. abdominalis, H. barbouri, H. comes, H. erectus, H. guttulatus, H. kimmich, H. reidi, H. subelongatus, H. zosterae und Sulu Seenadeln. Versuche laufen bei der Jansis Seenadel, Gebänderten Scherengarnele, Wurdemanns Garnele, beim Kuda Seepferdchen, Schwarzschwanzpreussenfisch, Azur Riffbarsch und LSD Mandarin-Fisch. Allgemeine Infos zur Zucht von Meerwasserfischen. Lesen Sie alles über Seepferdchen in der Meerwasseraquaristik.
Ihre Larven sind geschlüpft, doch sie haben zu wenig Zeit oder sind nicht optimal eingerichtet um sie durchzubringen? Wir vom Verein für Marine Nachzuchten VMN versuchen gerne Ihre Fische grosszuziehen. Wir tun dies kostenlos, behalten jedoch im Erfolgsfalle die Hälfte der Nachzuchten für uns als Unkostenbeitrag. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Ben Kimmich.
Allgemeine Infos
Die Nachzucht von Fischen in der Meerwasseraquaristik ist aufwändig und birgt verschiedene Schwierigkeiten. Sind diese einmal gelöst, lassen sich Erfolge erzielen und auf diese Weise die natürlichen Ressourcen schonen.
Marine Nachzuchten tragen zum Schutz der Riffe bei und schonen die natürlichen Bestände. Nachzuchten sind gesund und futterfest, sowie bereits an die Verhältnisse in Aquarium angepasst. Dadurch sind sie stabil und langlebig. Arten die relativ einfach nachgezogen werden können, sollte man nicht mehr als Wildfänge erwerben. Nachzuchten kosten zwar nicht weniger, doch langfristig tun Sie sich und der Natur einen grossen Gefallen mit deren Erwerb.
Zu Beginn jeder Nachzucht steht das laichbereite Fischpaar. Männchen und Weibchen müssen dazu zusammen finden und sich wohl fühlen. Eine üppige und vitaminreiche Fütterung ist der Ablaichbereitschaft meist zuträglich.
Wenn die jungen Fische/Larven schlüpfen bzw. aus der Obhut der Eltern entlassen werden, müssen sie vor Fressfeinden geschützt werden. Auch die Eltern gehören in den meisten Fällen zu diesen Feinden. Es empfiehlt sich deshalb die jungen Fische/Larven einzufangen, damit die Eltern wieder am gewohnten Ort ablaichen können.
Einmal geschlüpft, stellt das Futter das grösste Problem dar. In den ersten 10 Tagen ist fast jedes Futter für die jungen Fische/Larven zu gross. Gute Erfolgschancen bietet hier eine Mischung aus Phyto- und kleinstem Zooplankton. Als Basiskultur für das Zooplankton dienen häufig Brachionus oder Copepoden. Die jungen Fische/Larven müssen von einer hohen Dichte dieses Futters umgeben sein. Damit das Zooplankton auch einen guten Nährwert hat, muss es Phytoplankton fressen oder z.B. Ersatzfutter wie z.B. Selco Produkte und zwar bis kurz bevor es selbst von den Larven gefressen wird.
Die enorme Verfügbarkeit des Futters steht im Widerspruch zur guten Wasserqualität. Es muss sichergestellt werden, dass die Wasserqualität konstant gut bleibt. Mann muss somit einerseits regelmässig den Boden absaugen und andererseits konstant einen gewissen Austausch des Wassers sicherstellen, ohne dass das Futter übermässig ausgespühlt wird.
Natürlich spielt auch der Sauerstoffgehalt im Wasser eine Rolle. Deshalb ist eine leichte Belüftung mittels eines Ausströmersteins notwendig.
Zu guter Letzt spielt die Wasserbewegung (Strömung) oftmals die entscheidende Rolle! Z.B. bei Seepferdchen muss während der pelagischen Phase (die Zeit, in der sie frei herumschwimmen und sich noch nicht mit dem Schwanz irgendwo festhalten) sichergestellt werden, dass die Strömung die neugeborenen Seepferdchen in der Schwebe hält und somit fern vom Boden oder der Wasseroberfläche. Dies erreicht man am besten mittels einer Kreisförmigen Strömung mit horizontaler Achse. Die Strömung erzeugt man entweder durch einen Wasserstrahl oder durch einen Luftheber ohne Ausströmerstein. Ein runder Behälter erleichtert die Strömung.
Tipps:
Das Futter muss vor dem Schlüpfen in ausreichender Menge vorhanden sein. Ansonsten wird das Zooplankton nie reichhaltig genug sein.
Jungfische können sehr wohl zwischen Artemianauplien und den unverdaulichen Schalen unterscheiden. Wenn genügend Futter vorhanden ist, werden die Schalen äusserst selten geschluckt.
Weniger ist oft mehr. Wenn Sie nur wenige Fische abschöpfen, steigt dafür die Überlebenschance jedes einzelnen.
Das kleine System der jungen Fische/Larven sollte irgendwie an den Wasserkreislauf des grossen Meerwasseraquariums gekoppelt sein. Dies ist die beste Garantie dafür, dass die Wasserqualität gut genug bleibt.
Die Aufzucht der einzelnen Gelege wird sich überschneiden, so dass mehrere Becken für die verschiedenen Entwicklungsstadien von Nöten sein werden.
Falls auch Sie marine Fische züchten oder gezüchtet haben, dann tragen Sie sich bitte ins Nachzuchtenregister ein.
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