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Was macht den Preis einer Rassekatze aus?
Warum überhaupt eine Rassekatze? Wer sich für eine Rassekatze entscheidet, wird dafür seine Gründe haben. Oft ist es das Aussehen einer bestimmten Rasse. Ausserdem hat man bei einer Rassekatze, wenigstens bis zu einem bestimmten Grad, auch die Gewissheit, bestimmte Charaktereigenschaften mit zu erwerben, eben rassespezifische Merkmale. Dagegen ist es bei einer Hauskatze immer so ein bisschen die "Katze im Sack".
Wenn man sich noch nie mit dem Preis einer Rassekatze beschäftigt hat, ist man sicher im ersten Moment etwas geschockt, wenn man Preise von CHF 1200 und mehr hört. Sind doch Hauskatzen schon für CHF 50 bis 100 "an jeder Ecke" zu haben. Was macht nun den Preis einer Rassekatze aus?
Zunächst einmal variieren die Preise für Rassekatzen erheblich. Für sehr seltene Rassen oder Moderassen muss oft ein weitaus höherer Preis entrichtet werden, als für andere Rassen. Perser Katzen kosten den Liebhaber meist zwischen CHF 800 und CHF 1’500 und den Züchter auch manchmal deutlich mehr.
Wenn man von einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 12 Jahren ausgeht und einen Durchschnittspreis von CHF 1200 zugrunde legt, dann betragen die Anschaffungskosten gerade einmal CHF 0,28 pro Tag.
Nicht der Stammbaum macht den Preis einer Katze aus. Dies ist nur bedingt der Fall. Der Stammbaum an sich kostet nicht viel. Der Preis variiert je nach Verein zwischen CHF 15 und CHF 50. Das was jedoch hinter dem Stammbaum steht, fliesst aber auf jeden Fall in den Preis mit ein. Um zu den Papieren für sein Tier zu kommen, muss der Züchter sich gewissen Zuchtrichtlinien unterwerfen.
Das heisst z. B.: Eine Katze darf erst gedeckt werden, wenn sie mindestens zehn oder zwölf Monate alt ist,
die Anzahl der Würfe ist beschränkt auf maximal 3 innerhalb von zwei Jahren, die Katze muss auf einer Ausstellung mindestens eine "vorzüglich- Bewertung erhalten haben (nicht in allen Vereinen Vorschrift). Damit ein Elterntier Champion wird, ist die Teilnahme an mehreren Katzenausstellungen notwendig.
Dies unterscheidet den seriösen Züchter schon im Vorfelde von wilden Vermehren,
denen die Anzahl der Würfe wichtiger ist, als die weitestgehende Schonung der Muttertiere sowie die Gesundheit und der Charakter der Kitten.
Schon bevor eine Katze gedeckt wird, muss sich der Züchter Gedanken darüber machen, wer denn der Vater seiner zu erwartenden Kitten sein soll. Hier sind Ausstellungsbesuche, Kontaktpflege mit anderen Züchtern und Telefonate notwendig, bis man den richtigen Züchter gefunden hat.
Dann wohnt der "Auserwählte" meist nicht gleich um die Ecke. Reisekosten fallen an, um seine Katze zum Kater zu bringen, natürlich muss man sie auch wieder abholen.
Und dann natürlich die Deckgebühren. Alleine diese liegen im Durchschnitt zwischen CHF 450 und CHF 1000.
Selbstverständlich muss auch das Muttertier vor der Deckung etliche Tests und Gesundheitsschecks über sich ergehen lassen, bevor die Besitzer des „Auserwählten" bereit sind, einem die Tür ihrer Zucht zu öffnen.
Kommt die werdende Mutter dann nach Hause, benötigt sie nebst ihrer sonst schon hochwertigen Ernährung besonderes energiereiches Futter. Natürlich ist dies teurer, als das normale Futter.
Sind die Kitten erst einmal auf der Welt, geht es natürlich weiter. Während dem die Mutter die Jungen säugt, benötigt sie weiterhin sehr gutes Kittenfutter, nur das Beste für die junge Mami. Beginnen dann die Kleinen, selbstständig zu werden, kommt man aus dem Staunen nicht heraus, wie gross der Appetit so kleiner Fellknäule sein kann. Futterlieferungen unter 50kg kennen wir nicht.
Der nächste, der sich mächtig freut, ist der Tierarzt. Regelmässige Wurmkuren sind für die Kleinen selbstverständlich, dazu kommen die Impfungen und Untersuchungen. Tierarztkosten sind regional sehr unterschiedlich, so dass man kaum eine genaue Aussage darüber machen kann. Wir lassen im Durchschnitt pro Kitten ca. CHF 200 bei ihm.
Natürlich muss der Züchter auch bekannt machen, dass er Katzenbabys zu verkaufen hat. Werbekosten sind sehr unterschiedlich je nach Medium und Intensität.
Weiter fallen Kosten an für Ausstellungen, Werbematerial, Bewirtung der Interessenten usw.
Dies alles gilt natürlich nur, wenn alles normal verläuft. Gelegentlich kommt es auch zu Komplikationen. Die Babys kommen per Kaiserschnitt zur Welt, die Mutter kann sich nicht um ihre Babys kümmern und man muss alle zwei Stunden mit hochwertiger Kitten-Milch zufüttern usw. Selbstverständlich geht man einmal mehr zum Tierarzt, wenn man nur die geringste Befürchtung hat, irgendetwas könne nicht in Ordnung sein. Dann sind die Kosten für ein Kitten kaum noch kalkulierbar.
Würde man zu guter letzt noch seine eigene Zeit in Rechnung stellen, die man damit verbringt, die Kleinen zu füttern, zu pflegen, zu beschmusen und pfötchenhaltend an der Wurfkiste der Mutter zu sitzen, bis auch das letzte Kitten sauber geputzt und quietschfidel an der Zitze saugt - ein Katzenbaby wäre nicht zu bezahlen.
Kein seriöser Züchter wird mit seiner Katzenzucht reich werden. Ganz im Gegenteil. Für die meisten von uns ist Katzenzucht ein Hobby, das mit viel Emotionen und Engagement ausgeübt wird und nicht einmal kostendeckend ist.
Viele Züchter verbringen einen Grossteil ihrer "katzenfreien" Freizeit damit, sich weiterzubilden. Sei es im medizinischen Bereich, in der Genetik oder im Erfahrungsaustausch mit anderen Züchtern usw.
Sie haben sich ihrem Hobby mit Leib und Seele verschrieben und sind rund um die Uhr für ihre Schützlinge da.
Wenn wir ein Katzenkind seinen neuen Besitzern übergeben, fliessen oftmals Tränen und umso grösser ist dann die Freude, wenn wir hören oder sogar vor Ort im neuen Zuhause sehen, wie sehr sich die Leute an den von uns mit all unserer Liebe und Fürsorge aufgezogenen Kitten erfreuen.
Alexandra Berger
Perserkatzenzucht von Xandria
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