Als wir für die Show am Pfadiball 2005 in Winterthur angefragt wurden, waren unsere ersten Gedanken: Reicht der Platz im Kirchengemeindesaal überhaupt zum tanzen und was für ein Publikum besucht wohl einen Pfadiball?
Nichts desto trotz sagten wir zu und vereinbarten einen Pfadi-Spezialpreis. Der Gedanke an die Show brachte fortan in mir immer wieder die Bilder des Zeltblachenknüpfens vor Augen. Eine Tradition, die im Militär weitergeführt wird.
Am Freitagabend machten wir uns sodann auf den Weg ins Zentrum Winterthurs. Die gute Lage des Balls an der Liebestrasse sorgte auch prompt dafür, dass uns jemand den allerletzten Parkplatz genau vor der Nase wegschnappte. Eine halbe Stunde und einen mittleren Fussmarsch später hatten wir endlich einen Platz für unser Stahlross gefunden und waren wieder vor dem Kirchengemeindesaal angekommen. Das Gebäude machte eins schon von Aussen her klar. Diese Kirchengemeinde muss viele Mitglieder haben.
Wir traten also ein und stellten schnell fest, dass wir sicher nicht overdressed waren, denn bereits an der Kasse wurden wir mit Fliege empfangen. Alsdann schritten wir die breite Treppe gesäumt von unzähligen Teelichtern hinauf, wo wir zur grosszügigen unbedienten Garderobe gelangten.
Nachdem wir unsere Showkleider etc. deponiert hatten, gelangten wir in den Ballsaal. Unsere Äuglein leuchteten auf. Das hatten wir nicht erwartet. Die halbe Fläche hätte auch gereicht um die Show optimal darzubieten. Der Saal hatte eine grosse Bühne, welche durch eine majestätische Orgel dekoriert war. Auf der Bühne wurden auf Grossleinwand Impressionen von Pfadianlässen präsentiert. Der riesige Saal ist zudem mit einem ebenso mächtigen Balkon gesäumt. Die vielen Jugendlichen Ballbesucher verteilten sich angenehm auf die einseitig angeordneten Tische. Das Buffet war im Preis inbegriffen und so wurde kräftig zugeschlagen, bevor der Ball offiziell eröffnet wurde.
Die Musik des Abends kam vom Band. Der DJ schaffte es, dass die Fläche immer voll besetzt war. Das Publikum bestand in erster Linie aus Pfadileitern und deren Partnern. Neben der Freude der Tänzer fiel auch noch die Qualität auf. Man könnte meinen, dass tanzen eine Pflicht-Disziplin bei der Pfadi sei. Der Publikumstanz wurde noch durch das Kuchenbüffet und unsere beiden Showblocks unterbrochen. Ansonsten wurde getanzt, was das Zeug hielt.
Wer mal kurz verschnaufen wollte, der konnte entweder die Bar im OG besuchen oder sich vom Fotografen portraitieren lassen.
Der Pfadiball in Winterthur ist ein Ball, an dem das Tanzen und die Freude im Vordergrund stehen und welcher ganz in Pfadimanier dank vieler Helfer auch sehr günstig ist.
Ben Kimmich
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