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Unser erstes Turnier, an das wir per Flugzeug anreisten, werden wir bestimmt nie mehr vergessen. Einen Tag vor der Abreise veröffentlichte der Veranstalter einen neuen provisorischen Zeitplan. Neu sollte unser Turnier 4 Stunden später stattfinden. Dies beunruhigte uns etwas, da unser Rückflug am Abend des Turniertags gebucht war. Neben der Auslandstartgenehmigung und der Turnieranmeldung hatten wir natürlich auch die Flüge und das Hotel bereits 4 Wochen zuvor gebucht.

Nie zuvor hatten wir uns so intensiv auf ein Turnier vorbereitet. Das ausnahmslos tägliche Intensivtraining hatte unsere Kondition verbessert und uns Routine gegeben.

Den Koffer gepackt fuhren wir somit nach Zürich zum Flughafen. Einmal Dutyfree-Shopping später waren wir bereits im Flieger Richtung Spanien. In Madrid angekommen gönnten wir uns ein Taxi zu unserem Hotel in der Innenstadt. Der Taxifahrer erkannte uns mühelos als Touristen und knöpfte uns auch gleich 10 Euro zu viel ab, indem der Flughafenzuschlag plötzlich 15 Euro kostete.

Madrid ist eine Weltstadt, die lebt. Am Samstagabend um 20 Uhr sind die Läden geöffnet und in den Strassen drängen sich die Menschenströme wie sonst nirgends in Deutschland. Auch architektonisch ist die Stadt sehenswert. Viele der großen alten Gebäue tragen die Handschrift der einstigen Seefahrernation. Die Restaurants öffnen erst um 20 Uhr.

Im Hotel Regina, wo wir abgestiegen waren, könnte man die Flöhe husten hören. Leider jedoch die im Nachbarzimmer. Dies ist umso unangenehmer, als die Türen auf Grund des Schließmechanismusses sich nur zuschlagen lassen. Die Nacht überstanden, freuten wir uns auf das Morgenessen. Fehlanzeige! Dreckige Teller und miserable Auswahl. Zurück ins Zimmer, Koffer unter den Arm und per Taxi in den Norden der Stadt nach Alcobendas. Dass der Taxifahrer ratlos im Navigationssystem herumstocherte, lies nichts Gutes erahnen. Prompt landeten wir auch beim falschen Pabellón Deportivo in Alcobendas.

Endlich am richtigen Ziel checkten wir ein und erhielten die Startnummer 111 sowie 2 grüne Bananen und 2 kleine Flaschen Wasser. Über das Wasser freuten wir uns, da das Leitungswasser in Madrid stark gechlort ist. Ab in die Garderobe und einen Blick auf den Zeitplan. Schock! Unser Turnier wurde nochmals um 1 1/2 Stunden nach hinten verschoben. Nun hatten wir ein Problem und mussten uns entscheiden, ob wir das Turnier tanzen wollten oder nicht, da wir im ersten Fall unseren Flug verpassen würden und dieser nicht umbuchbar war. Schweren Herzens entschieden wir uns, die Flüge verfallen zu lassen und uns ein neues Hotel für die Nacht auf den Montag zu suchen. Endlich konnten wir das Turnier in vollen Zügen genießen.

Am Morgen fanden viele nationale Turniere für alle Klassen im Eildurchlauf auf 3 Flächen simultan statt. Gegen Mittag wurde auf 2 Flächen reduziert und die höheren Klassen zeigten ihr Können auf den größeren Tanzflächen. Nach der Siegerehrung begannen am Nachmittag die IDSF Turniere auf nur noch einer Riesenfläche. Dies ist ein echter Vorteil für die Zuschauer, da sie so sitzen bleiben können ohne ein Turnier zu verpassen und permanent Tanzen auf Weltklasseniveau geboten erhalten. Die Wertungsrichter hingegen werden in Madrid voll gefordert, da es weder Pausen noch Eintanzen oder andere Unterbrechungen gibt.

Endlich am Abend waren auch wir an der Reihe. Wir schritten auf die Fläche, tanzten unsere 5 Folgen und genossen es auf einer so grossen Fläche in der vollen Halle zu stehen. Die Wertungsrichter belohnten unsere Darbietungen mit dem 29. Platz von 38 Paaren beim IDSF Sen I Latin Turnier 2008 in Madrid. Zufrieden mit unserer Leistung begaben wir uns in das nahe gelegene Rafael Hotel und gönnten uns etwas Gutes zu Essen.

Am nächsten Morgen fuhren wir dann zeitig zum Flughafen, da wir vor dem ersten Flug nach Zürich noch die neuen Tickets kaufen mussten. Die erste Auskunft des Swiss Schalters haute uns fast um: 1800 Euro für uns beide um nach Zürich zurück zu fliegen. Schlussendlich buchten wir die Flüge via Handy über unser Reisebüro in der Schweiz zu einem Drittel des Preises. Auch so noch teuer genug. Zu guter letzt hatte unser Flug dann noch 45 Minuten Verspätung, was jedoch durch einen ungewöhnlich starken Rückenwind fast ausgeglichen wurde, so dass wir am Montag Mittag in Zürich landeten.

Die Startnummer von Madrid muss irgendwie auf die Weltrangliste abgefärbt haben, denn am 14.01.08 zeigte uns diese neu auf Platz 111. Ein weiterer Schritt auf unserem Weg in Richtung Platz 50 der Welt.

Alexandra und Ben

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