TanzSzene.ch
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Wieder ein Bericht, den man mit dem Thema Wetter beginnen könnte. Es war schliesslich unverschämt heiss am Tage des 25. Juni 2005. Nutzt man erst den Nachmittag, um fast den gesamten Zürichsee mit dem Fahrrad zu umrunden und dabei literweise Wasser in die Botanik auszuschütten, gibt man sich noch am gleichen Abend dem Vergnügen Tanz und Tanzsport hin. Warum beides?
Nun, es war ein Samstag. Bis auf die Hitze, ein Samstag, wie jeder andere. Der üblichste Tag, an dem das „Dancers“ in Zürich Wallisellen sein allseits beliebtes Dancing veranstaltet. Damit wäre Tanz erklärt. Doch, und das geschieht nicht allzu häufig, wurde in dieses Dancing ein Tanzsportturnier eingebunden. Die Ten-Dance-Trophy.
In den liebevoll ausgestatteten Hauptsaal, den manch einer für altmodisch hält, was gerade jedoch erst den romantischen Charme des Tanzens bewahrt, kehrten (leider) nur sechs Kombinationspaare ein. Von diesen zwölf Zehntänzern kamen vier aus Deutschland. Zwei von ihnen waren sogar alte Bekannte aus dem von hier aus weit entfernten Berlin. Eben auch eine Möglichkeit, seinen Urlaub etwas aufregender zu gestalten.
Das Turnier war praktisch für alle Altersklassen geöffnet und so teilte sich das Feld in drei Paare der Hauptkategorie, zwei Seniorenpaare und auch ein Kinderpaar war dabei.
Renato Minnig und Sigrun Bögi, eine bekannte Zusammenstellung der Hauptkategorie machte vom ersten Moment an auf sich aufmerksam und auch die sportunerfahrenen Hobbytänzer konnten sich einen Reim darauf machen, wer an diesem Abend den Pokal mit nach Hause nehmen würde. Schnelligkeit in Latein und ein gutes Bewegungspotenzial in Standard liessen keine Zweifel am Ergebnis zu. Allerdings liessen sie hin und wieder portionsweise etwas Basic, besonders in den Füssen vermissen. Beschwichtigend, mehr oder weniger, ist dazu zu sagen, dass die beiden damit nicht allein waren und sind. Halten die Schuhe länger als drei Monate, fehlt noch einiges. Zumindest in dieser Leistunsklasse.
Die Leistunsklassen waren bei dieser Turnierveranstaltung ebenso ein Thema für sich, wie die zuvor schon erwähnten Altersklassen. Von D bis S war alles dabei. So war nicht auf Anhieb auszumachen, wie sich die Plätze zwei bis fünf genau entwickeln würden. Da tanzte recht vernünftige Basic gegen relativ annehmbare B/A/S-Folgen. Wofür sollte man sich nun entscheiden?
Im Gespräch mit den Freunden aus Berlin kam heraus, dass sie lediglich zum Spass angetreten seien und ihnen das Ergebnis verhältnismässig gleichgültig wäre. So regten sie sich am Ende mit keiner Spur über ihren letzten Platz auf. Ausschlaggebend waren vermutlich die sichtbaren Unsicherheiten in einigen Folgenabschnitten. Da das Finale nur aus vier Paaren bestand, war somit auch klar, dass Platz fünf an das Kinderpaar Pit Wibawa und Angelique Deubelbeiss aus Rorschach ging. Damit waren noch drei Plätze zu vergeben. Platz eins statt schliesslich fest. Am Ende sollte dem zweiten deutschen Paar der vierte Platz zukommen. Nun entschied sich, ob Platz zwei ein Basic-Platz oder ein B/A/S-Platz würde. Am Ende, bei der Siegerehrung wurden dann Isabella und Hans Streule als Vorletzte aufgerufen, womit Platz zwei feststand und daher als logische Schlussfolgerung Platz drei für Andreas Wechner und Désiré Forster verblieb. Grösstenteils waren die Entscheidungen gerechtfertigt, wodurch die Paare zufriedenen Gesichts wieder nach Hause fuhren oder zumindest noch ein wenig das Dancing genossen. Die Hobbypaare taten dies jedenfalls.
Ein grosser Vorteil für Singles beim Walliseller Dancing ist der Umstand, dass zu jeder Veranstaltung auch ein Taxi-Dancer und äquivalent ein Taxi-Girl anwesend sind. So kommt jeder für mindestens drei Tänze zum Zug und freut sich, nicht umsonst losgezogen zu sein. Angenehm gestaltete sich die Atmosphäre dadurch, dass die Veranstaltung, wenn auch nicht durch Turnierpaare, gut besucht war. Es ist anzunehmen, dass die Leute genau wissen, warum sie gern und regelmässig im Dancers Wallisellen erscheinen.

Martin Schlichting

Das Gesamtergebnis:
1. Renato Minnig / Sigrun Bögi (TTZ/DUZ - Zürich)
2. Hans Streule / Isabella Streule (TSCF/TSCSG – Frauenfeld, St. Gallen)
3. Andreas Wechner / Désiré Forster (CDW – Winterthur)
4. Michael Steinwäscher / Viktoria Rappoport (Esslingen, D)
5. Pit Wibawa / Angelique Deubelbeiss (TCR – Rorschach)
6. Jürgen Seifert / Petra Mansbart (Berlin, D)

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